Die Arbeit der Drohnenteams zeigt eindrucksvoll, wie wichtig diese moderne Methode für den Schutz von Wildtieren ist.

Eine spannende und anstrengende Saison 2024 ist vorbei,

von Mai bis Juli starteten unsere Drohenteams bereits um vier Uhr morgens, um Kitze und anderes Jungwild vor dem Mähtod zu retten.
Da die Mahd in dem Jahr 2024 sehr früh begann und durch schlechtes Wetter öfter unterbrochen werden musste, zog sich die Saison bis weit in den zweiten „Schnitt“ hinein. Schlechte Wettervorhersagen verschärften die Situation zusätzlich.

Unser Dank gilt allen freiwilligen Helfern, die teils ad hoc und innerhalb weniger Stunden Anfragen bearbeitet haben und zum Einsatz bereit waren. Zu Stoßzeiten haben die Drohnenteams der Hegeringe gebietsübergreifend Einsätze geflogen und sich gegenseitig unterstützt. Regelmäßig blieben den Helfern nur zwei bis drei Stunden Schlaf pro Nacht, bevor sie wieder ihrer regulären Arbeit nachgingen. Besonders danken möchten wir auch Maik Erben für die hervorragende Zuarbeit der der Statistik und den Fotos.

Die Arbeit der Drohnenteams zeigt eindrucksvoll, wie wichtig diese moderne Methode für den Schutz von Wildtieren ist.

Die Drohnenteams arbeiteten am Limit. In manchen Fällen mussten Fluganfragen abgelehnt werden, da bereits alle Teams im Einsatz waren. Entlohnt wurde dieser immense Einsatz durch die Rettung von über 550 Rehkitzen. Auch Junghasen, Gelege von Bodenbrütern sowie Rot- und Damwildkälber wurden entdeckt und vor dem Mähwerk gerettet. Die Zusammenarbeit zwischen Jungwildrettern, Jägern und Landwirten verbessert sich von Jahr zu Jahr. Immer mehr Landwirte lassen sich überzeugen, ihre Flächen vor dem Mähen zum Abfliegen anzumelden. Besonders hervorzuheben sind die Landwirte vom „Gut Klockenhagen“ und der „Agrargenossenschaft Bartelshagen I“, die bereits eigene Drohnen zur Jungwildrettung einsetzen und so aktiv zum Artenschutz beitragen.

Doch noch immer sieht man abgemähte Flächen, über denen Krähen kreisen und Füchse sich tummeln – traurige Hinweise auf unentdeckte Kitze. In diesen Fällen steht uns weiterhin Überzeugungsarbeit bevor, was nicht immer einfach ist.

Auch bei einigen Jagdpächtern hält sich noch der Glaube, dass es ausreicht, die Wiesen mit Menschenketten oder Jagdhunden abzusuchen. Diese längst überholten Methoden führen jedoch nicht zum gewünschten Erfolg, wie wir in verschiedenen Testflügen nachgewiesen haben. Oftmals sind Jagdpächter erstaunt, wie viele Ricken ihre Kitze auf den Flächen ablegen.

Die Arbeit der Drohnenteams zeigt eindrucksvoll, wie wichtig diese moderne Methode für den Schutz von Wildtieren ist.
Die Arbeit der Drohnenteams zeigt eindrucksvoll, wie wichtig diese moderne Methode für den Schutz von Wildtieren ist.

Die Abrechnung der „Förderung aus Mitteln der Jagdabgabe“ ist im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich vereinfacht worden. Pro Flugauftrag müssen mehrere Seiten Papier ausgefüllt und durch zahlreiche Unterschriften bestätigt werden. Sitzt auch nur ein Kreuz an der falschen Stelle, gehen die Teams leer aus.

Man muss sich nur einmal vorstellen, wie ein Drohnenpilot, der zwei Monate lang permanent unter Schlafmangel leidet, diesen bürokratischen Aufwand bewältigen soll. Keines der Teams arbeitet kostendeckend. Um die notwendigen Wartungen der Drohnen und die Auffrischung des Equipments zu gewährleisten, sind Spenden immer willkommen.

Drohnenteams in Vorpommern-rügen Landkarte

Nun zu den gemeldeten Zahlen (STATISTIK):

  • Hegering: Kuhlrade Team Erben
    Geflogene Flächen: 1.156ha Gerettete Kitze: 82 gesichert (+89 vergrämt)
  • Hegering: Kuhlrade Team Müller
    Geflogene Flächen: 150ha Gerettete Kitze: 15 Kitze gesichert
  • Hegering: Kuhlrade Team Schneider (Gut Klockenhagen)
    Ohne Zahlen
  • Hegering: Kuhlrade Team Lenschow (Agrargenossenschaft Bartelshagen I)
    Ohne Zahlen
  • Hegering: Semlow Eixen
    Geflogene Flächen: 694ha Gerettete Kitze: 62 Kitze gesichert (+69 vergrämt)
  • Hegering: Barth
    Geflogene Flächen: 1107ha Gerettete Kitze: 64 Kitze gesichert (+66 vergrämt)
  • Hegering: Altenpleen Team 1
    Geflogene Flächen: 529ha Gerettete Kitze: 6 Kitze gesichert (+9 vergrämt)
  • Hegering: Altenpleen Team 2
    Geflogene Flächen: 200ha Gerettete Kitze: 3 Kitze gesichert (+5 vergrämt)
  • Hegering: Schuhenhagen
    Geflogene Flächen: 674ha Gerettete Kitze: 84 Kitze gesichert (inkl. vergrämte Kitze)
Die Arbeit der Drohnenteams zeigt eindrucksvoll, wie wichtig diese moderne Methode für den Schutz von Wildtieren ist.

Wir wünschen uns von unbedachte Passanten, unsere Fundkörbe nicht einfach zu öffnen, sondern mit uns Kontakt aufzunehmen. Alle Fundtiere werden von uns sorgfältig in ihr angestammtes Revier zurückgebracht. Leider kommt es immer wieder vor, dass Kitze aus den Fundkörben unüberlegt freigelassen werden, was ihnen mehr schadet als nützt.

Die Arbeit der Drohnenteams zeigt eindrucksvoll, wie wichtig diese moderne Methode für den Schutz von Wildtieren ist.

Wir als Jagdverband Nordvorpommern haben 7 Drohnenteams die aktiv sind. Unsere speziell geschulten Teams sind mit allem notwendigen Equipment ausgestattet, um das effektive und nachhaltige Absuchen sowie das Retten der Kitze sicherzustellen. Unsere Drohnenpiloten besitzen die entsprechenden Führerscheine und bilden sich regelmäßig weiter.

Gerne unterstützen wir Jagdpächter und Jagdausübungsberechtigte bei dieser anspruchsvollen Aufgabe.

Wie funktioniert das?
Der Landwirt informiert den Jagdausübungsberechtigten über den geplanten Mähtermin. Dieser wiederum setzt sich per E-Mail oder telefonisch mit unserem Drohnenteam in Verbindung. Sollte der Landwirt direkt Kontakt mit dem Drohnenteam aufnehmen, wird dieses sich an den Jagdausübungsberechtigten wenden.

Weidmannsheil
Redakteurin vom JVN
redaktion@jv-nordvorpommern.de

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